Im Anschluss an eine Therapie muss man sein Leben lang in eine SHG gehen, sonst wird man rückfällig!
Das ist eine Auffassung, die sich nicht belegen lässt! Auch ohne SHG kann man glücksspielfrei bleiben. Aber belegt ist: Wer nach einer Behandlung an einer Selbsthilfegruppe teilnimmt, mindert das Rückfallrisiko erheblich. Der Besuch einer SHG erfolgt immer freiwillig. Über die Dauer des Besuchs entscheidet jeder für sich.
Ich finde keine Selbsthilfegruppe (SHG) für Glücksspieler*innen!
Der Anfahrtsweg ist zu lang!
In Deiner Glücksspielerkarriere war Dir sicher auch kein Weg zu einer Spielgelegenheit zu weit (natürlich gibt es weit mehr Spielhallen als SHG!)
Es gibt ca. 160 SHG für Glücksspielsüchtige in Deutschland – das sind zu wenige, um überall bequem erreichbar zu sein.
Aber – es gibt Übergangs- und Zwischenlösungen:
a) Du investierst etwas Geld und Zeit in den Anfahrtsweg, um überhaupt einmal eine Gruppe zu besuchen.
Dort kannst Du klären, ob sich eine Fahrgemeinschaft bilden lässt.
b) Du meldest Dich in einer Facebook-Gruppe zum Thema „Glücksspielsucht“ oder in unserem Forum Forum Fachverband Glücksspielsucht an, um Dich mit anderen Betroffenen auszutauschen und bekommst dadurch neue Informationen.
c) Du schaust, ob es eine andere SHG für Suchtkranke (Alkohol, Medikamente) in Deiner Nähe gibt, der Du Dich anschließen kannst.
Man muss mit dem Glücksspiel aufgehört haben, bevor man in eine SHG gehen darf.
Du darfst in jeder Situation eine SHG besuchen, egal wieviel und wie lange Du gespielt hast und ob Du schon glücksspielfrei bist. Es kommt auf Deine Bedürfnisse und Deine Einstellungen an: Willst Du Dich mit den Konsequenzen deines Glücksspielverhaltens auseinandersetzen oder Dir nur ein ruhiges Gewissen verschaffen, um weiter spielen zu können. Bei Ersterem wirst Du aufmerksame und einfühlsame Zuhörer*innen haben.
In Selbsthilfegruppen geht es nur um Krankheit!
In einer SHG geht es um Gesundheit und darum wie diese gemeinsam gefördert werden kann, um einen Rückfall in das Glücksspielen und alte Verhaltensmuster zu vermeiden! Es darf gelacht, geweint und auch geschimpft werden! Vor allem geht es um Gemeinschaft!