Aktuelles

Erste Online-Infoveranstaltung „Selbsthilfe wirkt“ mit der Median Klink Schweriner See

Warum war ich gerade vor dieser Veranstaltung, die ich normalerweise immer in Präsenz durchgeführt habe und die immer gut gelungen ist, so nervös? … und das auch noch als „altem Hasen“ in der Suchthilfe.
Nun ja, das sind immerhin 800 km zwischen mir und der Klinik in Schwerin und der Teufel sitzt bekanntlich im Detail. Das klappt nur mit einer guten Internetverbindung und einigen technischen Vorbereitungen, die die Klinik leisten musste, damit wir über diese Distanz zusammenkommen: die Patienten in der Bibliothek der Klinik und ich zu Hause am Schreibtisch.
Wird die Verbindung stehen, wie wird die Akustik so sein, dass die PatientInnen mit mir auch gut sprechen können? Es musste extra ein Mikrofon angeschafft werden, damit man auch in einiger Entfernung gut zu verstehen war. Wird der Online-Raum, in dem man sich ja nur zweidimensional sehen kann, eine zu große Hürde sein, so dass die Patienten_Innen sich nicht interaktiv beteiligen werden?
Auflösung: es war alles sehr gut von der Klinik vorbereitet, Mikrotest, Raumakustik, Pünktlichkeit der Patienten usw.
Das hat sich gelohnt : Entspannung trat bei mir ein nachdem die Patienten sich sehr gut beteiligten und von ihren Erfahrungen im ersten Belastungswochenende zu Hause berichteten. Es wurden eigene Erfahrungen über die Hilfen in Selbsthilfegruppen mitgeteilt, so dass dies auch andere Patienten motiviert hat, Selbsthilfe als ersten Halt nach einer stationären Behandlung für sich anzunehmen. Wie lange man dann in einer Gruppe bleibt ist eine andere Frage, die jeder für sich entscheiden muss. Nur: die ersten Schritte müssen gemacht und in der Behandlung detailliert vorbereitet werden, damit es nach dem Klinikaufenthalt spielfrei in einer Selbsthilfegruppe weitergeht.
Vielleicht ist das auch eine Idee für andere Kliniken …
Solch eine virtuelle Veranstaltung soll den Besuch der Vertreter_Innen aus Selbsthilfegruppen in den Kliniken ergänzen und nicht ersetzen!